Rohre biegen leichtgemacht

Beim Restaurieren oder Bauen ist es immer wieder nötig, ein Rohr zu biegen. Sei es für einen Handlauf, ein Geländer oder für eine ganz stupide Wasserleitung. Damit die Ausgabe für eine Firma entfällt, können etwas versierte Heimwerker selber Hand anlegen. Doch wer selber ein Rohr biegen möchte, kann es sich leicht oder schwer machen. Der Unterschied liegt in den Eigenschaften des entsprechenden Werkstoffs, da Aluminium um einiges weicher ist als beispielsweise Edelstahl und sich dementsprechend leichter bearbeiten lässt.

Welche Rohre können gebogen werden?

Dünnwandige Rohre mit einem eher geringen Durchmesser eignen sich besser als dickwandige Rohre mit einem größeren Durchmesser. Allerdings verhalten sich unterschiedliche Legierungen anders, sodass es immer von Vorteil ist, sich an einem Teststück zu versuchen.

Der Kauf von teuren Spezialwerkzeugen lohnt sich nur dann, wenn häufiger Arbeiten mit Metall anliegen, zum Beispiel für Personen, die sich mit der Restaurierung von alten Fahrzeugen beschäftigen. Handelt sich um kleinere Arbeiten, ist eine Lohnbiegerei oder eine Schlosserei zu empfehlen, die in der Regel für wenig Geld kleinere Arbeiten übernehmen.

Ein Rohr ohne Maschine biegen

Beim Biegen ohne ein spezielles Arbeitsgerät sollte ein Rohr auf jeden Fall mit Sand gefüllt werden. Dies verhindert, dass das Rohr abknickt oder sich verformt. Als Werkzeug eignen sich ein Schraubstock zum Festhalten sowie ein dickeres Rohr, welches über das zu biegende Rohr geschoben wird, um als Hebel zu fungieren.

Ein Rohr lässt sich um einiges formbarer machen, wenn es mit Hitze in Berührung kommt. Dieses kann beispielsweise via Lötlampe oder Bunsenbrenner geschehen. Dabei muss jedoch Vorsicht walten, denn handelt es sich um Edelstahl, kann es zu unschönen Verfärbungen kommen, die sich nur mühsam entfernen lassen.

Biegen und Walzen von Rohren

Bevor eine bestimmte Biegetechnik zur Herstellung von Produkten angewendet wird, sollte im Vorfeld eine Analyse erfolgen, um die Machbarkeit der Rohrbiegung festzustellen. Das Biegen bzw. Walzen von Rohren erfolgt mittels Kaltumformung bzw. Kaltbiegen. Beide Techniken unterscheiden sich allerdings erheblich voneinander.

  • Warmwalzen: Metall wird auf hohe Temperatur erhitzt und durch Walzen geformt.
  • Kaltwalzen: Das Metall wird ohne Erhitzen gewalzt, was eine höhere Maßgenauigkeit und bessere Oberflächenqualität ermöglicht.

Das Biegen von einem Rohr aus Aluminium erfolgt in der Regel durch Kaltumformung und wird auch als Kaltbiegen bezeichnet, da sie bei einer normalen Raumtemperatur und ohne vorheriges Bearbeiten des Materials durchgeführt wird. Das Rohr wird in eine spezielle Rohrbiegemaschine oder Kalander eingelegt und dann bearbeitet. Diese Methode kommt hauptsächlich mit Rohrbiegemaschinen zum Tragen. Die Maschinen gewährleisten nicht nur eine hohe Präzision, sondern auch mehr Effizienz.

Eine weitere Technik, die ebenfalls durch Kaltformung erreicht wird, ist das Rohrwalzen oder Rollbiegen. Hierdurch sind deutlich größere Radien möglich als beim herkömmlichen Biegen. Das Kalandrieren bietet jedoch noch weitere Vorteile:

  • Mehr als ein Biegeradius lässt sich lediglich mit einem Rohrabschnitt erzielen
  • Profile mit verschiedenen Radien sind möglich

Produkte aus gebogenen Aluminiumrohren finden sich in folgenden Industriezweigen:

  • Verkehrswesen
  • Bauindustrie
  • Konstruktion von Maschinen
  • Möbel
  • Automobilbranche
  • Schiffsbauindustrie

Rohre nach Maß

Sind lediglich wenige Rohre zu bearbeiten, kann dieses in den heimischen vier Wänden erfolgen, sofern es sich nicht um sehr große Stücke handelt. Sind mehrere Rohre nötig, bietet sich eine Firma an, da die Bearbeitung effiziente und präzise Techniken erforderlich macht. Zwei der wichtigsten Verfahren sind das Walzen sowie das Biegen.

Diese Fertigungsschritte ermöglichen das Umformen von Rohren aus unterschiedlichen Metallen wie Edelstahl, Stahl, Blech oder sämtlichen anderen schweißbaren Metallen in den unterschiedlichsten Größen.